Der Frühling steht vor der Tür und damit verbunden weitere Pflegearbeiten. Ein wichtiger Punkt bei der der Pflege einer Streuobstwiese ist der Baumschnitt. Obstbäume sind Zierhölzer und müssen regelmäßig geschnitten werden. Zum einen fördert ein Rückschnitt das Wachstum des Baumes. Zum anderen sorgt das Entfernen bestimmter Äste und des Totholzes dafür, dass mehr Licht und Sauerstoff in das Bauminnere gelangt.
Oppau
Der erste Baumschnitt
Baumschnitt
16. März 2022
Nachdem wir die Streuobstwiese übernommen haben, stand am 16. März 2022 bei einigen Obstbäumen der Wiese ein Baumschnitt an. Dazu trafen sich die Streuobstbaumwarte Rainer Rausch und Ewald Marschall. Am Anfang des Schnittes stand eine sogenannte Baumansprache. Dabei wird der Baum begutachtet und besprochen, welche Äste und Stämme entfernt werden müssen. Nicht alle Obstarten werden zur gleichen Jahreszeit geschnitten. An diesem Tag ging es um die Birnen- und Apfelbäume.
Nach der Baumansprache, wurden die Leitäste und der Zustand des jeweiligen Baumes bestimmt. Neben dem Totholz wurden auch einige gesunde Triebe, die zu nah an einem Leitast oder senkrecht in die Baumkrone wuchsen, entfernt. Bei einem Baumschnitt dürfen maximal 25 - 30 % der Äste entfernt werden. Totholz zählt hier nicht dazu.
Vorher-Nachher Vergleich
Verwendung des Schnittguts
Aus dem Schnittgut wurden auf der Streuobstwiese zwei Totholzhaufen angelegt. Diese sind ökologisch sehr wertvoll. Ein Totholzhaufen ist eine gute Unterschlupfmöglichkeit für viele Tiere. Zum Beispiel wird dieser von Zaunkönigen, Mauswieseln und Rotkehlchen, aber auch von Eidechsen und Igeln sehr gerne angenommen.
Dennis Wetzel, Nachhaltigkeitsreferent der VR Bank Rhein-Neckar eG, war an diesem Tag ebenfalls vor Ort. Er hat die Interviews mit Rainer Rausch und Ewald Marschall geführt. Hilfreiche Tipps der beiden und Ausschnitte der Interviews finden Sie hier.